Hutkonzert als Lösungsansatz

Hutkonzert, Schaurige Masken, Kunst, Kultur

Seit Corona liegt die Kulturszene am Boden, keine Auftritte und dementsprechend keine Einnahmen für die Ausführenden. Aufgrund der Lockerungen ist ein kleines Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Seit einigen Wochen bietet das Kulturhaus B.O. in Asendorf eine Plattform für Künstler. Der Veranstaltungsort ist draußen im Biergarten und es gelten die Hygiene- und Abstandsregeln. Dazu gehörten auch eine Platzreservierung und ein Einbahnstraßensystem. Alles steht unter der Überschrift Safety First. „Wir werden nicht das Platzangebot bis auf den letzten Platz ausreizen“, sagt B.O.-Betreiber Dominik Wrhel. Denn die Gäste sollen ein gutes Gefühl und keine Angst haben, sich anzustecken.

Die Veranstaltungen sind als Hutkonzert konzipiert, also ohne Eintritt. Es ist die einzige Möglichkeit, damit Künstler etwas Geld verdienen und der Veranstalter nicht ins zu große Risiko gehen muss. Sie achten darauf, dass die Aufführungen spätestens um 22 Uhr beendet sind. Da alles Open Air ist, wollen sie die Nachbarn nicht unnötig belästigen. „Die Gäste können aber noch im Biergarten sitzen“, sagt Wrhel.

45 bis 60 Minuten dauert ein Set

Dominik Wrhel

Um möglichst vielen Männern und Frauen das Angebot an Musik und Theater zu ermöglichen, gibt es meist drei Slots, also Auftrittszeiten. „45 bis 60 Minuten dauert ein Set“, wie es B.O.-Betreiber Dominik Wrhel nennt. Die Idee dahinter: Durch die Slots soll ein Publikumswechsel stattfinden. „Bis jetzt haben wir eine positive Resonanz erhalten“, sagt er.

So wie am Wochenende. Auf der Bühne standen beispielsweise „Die Heilige Dreischeußlichkeit“. Das Trio war eine Mischung aus Moderation, Walking Act und Gossentheater. Die drei Männer waren verkleidet als „Bruder Rectus“, „Der Hässliche Hans“ und „Der Tod“. Sie spielten auf einer kleinen Holzbühne. Inhaltlich verwebten sie das Trojanische Pferd mit dem Mittelalter und Star Wars. Dem Publikum gefiel es, sie quittierten den Auftritt mit Lachen und viel Applaus.  

Hutkonzert braucht Vorlaufzeit

Ein ganz anderes Programm ist für das kommende Wochenende geplant. Den Anfang macht Andreas Kümmert (Freitag, 17. Juli) und einen Tag später unterhält die Gruppe „3 Sekunden Safran“ die Gäste.

Kümmert intoniert Songs aus seinem neuen Album „Harlekin Dreams“ in einer Spezial-Biergarten-Duo-Besetzung. Der Blues-, Soul- und Rocksänger war 2013 Teilnehmer bei der Gesangs-Castingshow The Voice of Germany.

Härteren Gitarrensound versprechen „3 Sekunden Safran“. Bei ihr kommen Rock´n´Roll, Ska und Reggae in einen Musiktopf. Heraus kommt der typische Sound der Band.

Die genauen Slots, weitere Veranstaltungen und das Reservierungsformular stehen auf der Homepage.

Rund vier Wochen Vorlaufzeit braucht Dominik Wrhel, um die Veranstaltungen zu planen. „Bei uns treten Künstler aus Deutschland aus den Genres Musik und Theater auf“, so der B.O.-Betreiber. Die Verdienstausfälle der vergangenen Monate beeinträchtigen die Planungen für die nächsten Monate. Geld für Werbung ist so gut wie nicht vorhanden. Wer wann auftritt, wird über die Social-Media-Kanäle verbreitet. Das Programm für Juli ist fertig und der August befindet sich auf der Zielgeraden. Ein Lichtblick für Kulturfans und Künstler.


Sag uns Deine Meinung

Per Sprachnachricht oder als Text

Nach oben