2500 Quadratmeter große Blühwiese

v.l. Björg Gumz, Ulf Feuerstein sowie Eckhard und Henrike Gumprecht vor der bereits gepflügten und gefrästen Blühwiese

Zwischen dem Forsthaus Heiligenberg und der Klostermühle entsteht eine 2500 Quadratmeter große Blühwiese. Neben einer regionalen Pflanzen- und Farbpracht soll sie eine Futterbasis für Insekten wie (Wild-) Bienen darstellen. Angelegt wird die Fläche von der Blühinitiative Asendorf. Sie hatte bereits im vergangenen Jahr eine Blühwiese hinter dem Asendorfer Feuerwehraus (Straße Am Spritzenhaus) gestaltet. „Die Bedingungen am Heiligenberg sind ideal. Viele Jahre wurde die Fläche nicht gedüngt und sie enthält sowohl trockene als auch feuchte Bereiche. Rund 20 verschiedene Wildblumenarten werden sich dort wohlfühlen“, sagt Dr. Ulf Feuerstein von der Blühinitiative. Besucher des Heiligenberges können die Entwicklung verfolgen, die einzelnen Maßnahmen werden auf einer Schautafel dargestellt. Allerdings, so Feuerstein, wird die Umwandlung von einer Kultur- zu einer Wildfläche nicht von einen Tag auf den anderen gehen, vielmehr ist es ein Langzeitprojekt. 

Im Herbst begannen Feuerstein und seine Mitstreiter Imker Björg Gumz und Eckhard Gumprecht mit der Bestimmung des Pflanzenbestandes. Von einzelnen Arten wurde Saatgut gesammelt und eingelagert. Dies wird im Frühjahr zusammen mit den anderen Pflanzen wieder ausgesät. Die bereits angesiedelten Kräuter sollen erhalten bleiben. Anschließend führten die Mitglieder Bodenuntersuchungen durch. Die Fläche unterteilten sie schließlich in drei Teile. Die Einteilung war notwendig, weil die Wiese teilweise an einem Hang liegt und dementsprechend unterschiedlich nass ist. „Wir leben hier in einem Quellgebiet. Das muss man akzeptieren“, sagt Forsthaus-Inhaberin Adelheid Brüning. Sie stellt die Fläche zur Verfügung. „Das wird ein toller Mehrwert für die Besucher des Heiligenbergs“, ist sich Brüning sicher. 

Blühwiese als Futterquelle für Insekten

Die Kunst der Experten besteht darin, den Boden auf die nun geplanten Pflanzen vorzubereiten. „Das wird nicht einfach, da in den vergangenen Jahren dort viele Gräser gewachsen sind“, sagt Feuerstein. Der Boden ist also auf Gräser „programmiert“. Damit die langsam wachsenden Kräuter eine Chance gegen die schneller wachsenden Gräser haben, werden sie teilweise in Schalen vorgezogen. 

Angesiedelt werden sollen auch Glockenblumen. Laut Imker Gumz gibt es Wildbienenarten, die nur Glockenblumen als Nahrungsquelle haben. Von den rund 600 Arten Wildbienen steht zirka die Hälfte auf der „Roten Liste bedrohter Arten“. Die Erdwälle am Heiligen Berg bieten gute Rahmenbedingungen zum Bau von Nistplätzen. „Es gibt dort schon Bienen“, sagt Gumz. Welche Arten und wie viele es sind, soll im Laufe des Jahres bestimmt werden. Im Herbst war dies nicht mehr möglich. Unterstützung bekommt die Gruppe vom Insektenspezialisten Rolf Witt. Der Biologe tritt als Fachmann auch im Fernsehen auf (DAS! im NDR). Damit sich dort Bienen längerfristig ansiedeln, muss das Nahrungsangebot passgenau sein und sich jährlich wiederholen.
Dass die Blühinitiative die Wiese zwischen dem Forsthaus Heiligenberg und der Klostermühle bewirtschaften darf, hat ihren Ursprung auf dem Rosenfest 2019 und in einer Tüte mit Samen. Dort hatte die Blühinitiative einen Stand und Forsthausinhaberin Adelheid Brüning hatte eine Saatentüte bekommen. Da beide Naturfreunde sind, war der Weg zu einem Projekt nicht weit. Das gemeinsame Ziel: Eine natürlich nachwachsende Wiese mit Pflanzen. Meint: Nach einer Anlaufphase soll sich die Fläche selbst regenerieren, so dass keine Pflege mehr nötig ist. 

Lesen Sie die Reportage über die Erfolge

Hier geht es zur Seite der Blühinitiative


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